Freitag, 20. Juni 2014

Vulkan Batur

Steigst du nicht auf die Berge,so siehst du auch nicht in die Ferne.


Donnerstag früh, der Wecker schrillt um 1:30
Aufstehen, Taschenlampe und los gehts.



Ab zum Mount Batur.
Anna, Flo, Sandra, Bastl und ich. Jeder mit einer Taschenlampe, Pulli und langer Hose (das erste mal dass man so etwas auf Bali braucht) und Rucksack voller Trinken gings in stockdunkler Nacht den Vulkan hinauf.



 Aber wer denkt es ist ein präparierter Weg der täuscht. Man scheucht die nichts ahnend Touristen ein ausgetrocknetes Flussbett hoch. Geröll, Sand und Felsbrocken säumen unseren "Weg". Die Spur war einfach zu halten - nur die Gegenstände zu erkennen erschwerte die Wanderung dann doch. Oder auch dass man immer wieder abgerutscht ist. Bergauf auf Sand gehen, macht sich dann doch nicht so gut. Ein Guide vor uns, einer hinter uns. Kurze Verschnaufpause und der weibliche Guide übergibt sich vor Anstrengung oder aus sonst irgendeinem Grund. Aber weiter gehts. Immer weiter den Berg hinauf. Der Strahl der Taschenlampe erleuchtet uns den Weg. Gut, dass man nur eine Hand zum Felsbrocken überbrücken hatte, da man ja mit der anderen den Weg erleuchten musste. Andere Gruppen werden überholt. Ankunft. Täuschung. Nur ein Zwischenstop. Dort oben ist der Gipfel.



Die Sonne kommt. Jetzt aber flott. Das kenne ich doch noch aus Flores. Nur auf dem Gunung Batur gab es kein "jetzt aber flott". Der Weg wurde immer schlimmer, immer sandiger, unsicherer. Jeder Schritt wurde versucht sicher zu setzen. Trotzdem rutschte man immer wieder ab.



Oben angekommen. Man freut sich. Man denkt man wird mit einer herrlichen Aussicht belohnt. Pustekuchen. Grau in Grau. Überall Wolken und Nebel. Der Krater lässt sich nur unter einer Nebeldecke erahnen. Die Sonne spielt gleich mit verstecken. Die Kälte begrüßt uns und wir sitzen ziemlich unbeeindruckt auf der Spitze des Mount Batur und wollen nur noch schnellstmöglichst runter.



Mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass die anderen Gruppen das Geröll wirklich zum rollen bringen können. Somit ging die Wanderung, Bergbesteigung, ach was sag ich die Rutschpartie weiter. Man geht nicht mehr, man lässt sich nach unten gleiten.  Gewicht nach hinten verlagern und ab geht das Gerutsche. Als man den ersten Aussichtspunkt dann wieder passiert hat, sieht man erst wie schlecht der Weg ist, welcher zum Gipfel führt.



Weiter gings vom rutschen zum klettern. Bei Tageslicht wirkt alles noch sinnloser. Aber runter kommt jeder. Und geschafft ist geschafft.



Der Zerstörer war auch wieder unterwegs. Hab geschafft im Auto den Türgriff abzureissen.
Ungeahnte Kräfte werden bei Wanderungen frei gesetzt.

Unfallwoche

Gerade in der größten Verzweiflung, hast du die Chance, dein wahres Selbst zu finden.

Genauso wie Träume lebendig werden, wenn du am wenigsten damit rechnest, wird es mit den Antworten auf jene Fragen sein, die du nicht lösen kannst.



Es kann ja nicht immer alles gut verlaufen.

1. Ich hab es geschafft mir eine Lebensmittelvergiftung zu zuziehen. Lag erstmal flach und habe das Bett gehütet. Nach Vomex und Ibo gings dann schon etwas besser und gut das wir so ein breitgefächertes Fernsehprogramm haben, da konnten dann Klassiker wie Forest Gump angeschaut werden.

2. Roman hat es geschafft sich seinen Fuß zu brechen!



Mitten in der Nacht von Samstag auf Sonntag ist er in einen Massenunfall gekommen. Er wäre eigentlich nur in das Auto vor ihm reingefahren, jedoch kamen noch andere Rollerfahrer hinter ihm angefahren und einer hat es geschafft so nah an ihm vorbei zu fahren dass irgendwie sein Fuß hängen geblieben ist und gebrochen wurde.



Aber der Roman, unser Russe, ist erstmal heimgefahren. Blut spritzt fontänenartig und das ganze Wohnzimmer weißt rote Fußspuren auf. Aber jetzt legen sich der gute Herr einfach mal schlafen. Die Putzfrau hat dann einen halben Herzinfarkt bekommen. Voller Panik den Basti aufgeweckt, der natürlich von nichts wusste und dem Roman mit seinem offenem Bruch in seinem Bett schlafend vorgefunden hat. Aber das wäre ja nicht alles. Dann ging's erstmal ins Krankenhaus. Und dort denkt sich einfach mal die Versicherung wir zahlen nicht. Immer erstmal NEIN sagen. Eine Rechnung von über 4000 EURO kann man dann doch nicht so leicht zahlen. Somit ging's wieder zurück zum blutverschmierten Wohnzimmer und von dort aus Terror bei der Versicherung gemacht. Montag mittag wurde dann irgendwann doch eingesehen, dass eine Auslandsversicherung für so etwas zuständig ist. Um 21 Uhr fand dann endlich die notwendige OP statt. Aber im Krankenhaus zu bleiben, wäre ja zu viel verlangt. Somit gings nach der Operation wieder heim. Zumindestens konnten wir dann alle gemeinsam einschließlich neuer Hauskatze das Deutschlandspiel anschauen.

3. Ich dachte, Geschichten von Krankenhäusern wären genug. Aber das ich Mittwoch gleich den ganzen Tag dort verbracht habe, hät ich dann auch nicht gedacht.



Sandra, eine Freundin aus München und die Stiefschwester von der Sarah, habe ich zur Zeit zu Besuch. Montag angekommen und hat gleich mal die Story vom Roman aufgetischt bekommen... Aber Bali ist nicht schlimm.
Na davon konnte sie sich zwei Tage später ein Bild machen und am eigenen Leib verspüren.
Ohne sich was zu denken und nur zum Frühstück holen ging sie unsere kleine Gasse entlang... Am Nachbartor vorbei ... Das Tor welches sonst immer versperrt war. Das Tor, in welchem zwei Hunde immer total aggressiv in das Eisentor beissen. Das Tor, welches bis vor drei Wochen noch Welpen den Weg in die Freiheit versperrt hat, stand auf einmal offen. Der weiße Hund, welcher normalerweise seine Aggressivität am Zaun auslässt, sitzt auf einmal vor dem Tor. Stellt die Haare auf und knurrt. Leider ist das der einzige Weg zu unserem Haus. Nur diese Straße führt in die Sackgasse, welche zu unserem Haus führt.
Sandra beäugt den Hund schon. Nimmt Abstand und läuft einen Bogen soweit es eben in der engen Gasse geht. Der Hund mit seinem gestörten Sozialverhalten sprintet los und beißt. Beißt in ihrem Oberschenkel !! Unter Schock torkelt sie in unser Haus. Ich hör nur noch ein Lisa, Lisa.
Die Nachbarin war gleich da und sieht das Massaker. Gleich ins Krankenhaus. Gleich ins BIMC.
Dort angekommen, wurde die Wunde erstmal gereinigt. Dann zwei Tetanus Spritzen und zwei passive Tollwut Spritzen. Bei solch einem aggressiven Verhalten eines Hundes weiß man nie. Besonders weil in Bali das Tollwutrisiko sehr hoch ist. Jeder Tollwutvorfall ohne Impfung ist tödlich. Somit gings dann auch noch ins SOS Krankenhaus, welches die aktive Tollwutimpfung vorrätig hat. Ein teurer Spaß. Aber sicher, ist sicher. Nach acht Impfungen erstmal Essen und dann Geld abheben.



Wir hatten ja nicht Pech genug an diesem Tag. Auch die Kreditkarte wurde im Automaten vergessen. Erst daheim gemerkt und die Kraft hat uns verlassen um noch einmal los zu fahren.

Somit ist auf Bali auch nicht immer alles paradiesisch ...